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8. Dezember 2024

Auf dem Heimbetrieb der Familie Morger-Windlin im Obburgli in Kerns werden neben Aufzuchtrindern auch Walliser Landschafe gehalten. Als die Stiftung ProSpecieRara Mitte der 1980er-Jahre zusammen mit Züchter*innen ein Erhaltungsprojekt startete, stand das Walliser Landschaf kurz vor dem Aussterben. In der Schweiz waren nur noch wenige Tiere zu finden, mit welchen ein Wiederaufbau der Rasse möglich war. Die Schafherde der Familie Morger mit 40 Muttertieren, stellt bei einem Gesamtbestand von 1000 Tieren in der Schweiz, ein wichtiger Genpool dar.

Das genügsame Schaf kann auch aus minderwertigem Futter schmackhaftes Fleisch produzieren. Mit den Tieren werden steile, extensive Flächen beweidet. So kann die Verbuschung und Verwaldung bekämpft werden.

Um die Schafherde gegen Grossraubtiere zu schützen, sind seit Februar 2024 zwei offizielle Herdenschutzhunde der Rasse Pyrenäenberghund im Einsatz. Es war ein aufwändiger mehrjähriger Prozess, bis Herdenschutzhunde eingesetzt werden konnten. Es fanden Beratungen statt, es wurden von Fachpersonen Gutachten erstellt und der Hundehalter musste ein Sachkundennachweis für die Haltung von Herdenschutzhunden absolvieren. Die beiden Hunde stammen aus dem nationalen Zuchtprogramm und haben am Schluss ihrer Ausbildung erfolgreich die Einsatzbereitschaftsüberprüfung absolviert.

Die beiden Hunde, Colin und Cisco, sind entgegen ihrem wuchtigen Aussehen sehr sensibel. So schützen sie nicht nur die Schafe gegen Grossraubtiere wie Luchs, Wolf und Bär, sondern zeigen auch, wenn ein Tier ein Problem hat. Erfahrungsgemäss ist der Schutzeffekt mit Herdenschutzhunden am besten, wenn die Hunde und die Schafe das ganze Jahr zusammengehalten werden. Es entsteht eine familienähnliche Bindung und bei einer für die Hunde erkennbarer Gefahrenquelle wird der "Beschützermodus" aktiviert. Besonders auf der Alp Vorder Füren in Engelberg, sind Herdenschutzhunde die einzige umsetzbare Herdenschutzmassnahme.

In Kerns werden die Hunde im Frühling und Herbst auf der Weide im Gebiet Obburgli, Bietli und Obholz anzutreffen sein.

Die wichtigsten Verhaltensregeln bei einem Kontakt mit unseren Herdenschutzhunden sind:

  • Bleiben Sie ruhig und gehen Sie langsam.
  • Steigen Sie von Ihrem Bike und schieben Sie es.
  • Halten Sie möglichst Distanz zur Herde; Schafe, Ziegen oder Herdenschutzhunde nicht erschrecken oder aufscheuchen.
  • Wenn Sie keine Schutzhunde sehen, machen Sie durch lautes Reden auf sich aufmerksam.
  • Wenn Herdenschutzhunde bellen, in Ihre Richtung rennen oder Ihnen den Weg versperren, verhalten Sie sich wie folgt: Bleiben Sie ruhig stehen und geben Sie den Hunden Zeit, die Situation einzuschätzen. Schreien Sie die Herdenschutzhunde nicht an. Dies wird sie provozieren.
  • Fühlen Sie sich von einem Herdenschutzhund bedrängt, vermeiden Sie Augenkontakt, aber bleiben ihm zugewandt.
  • Gehen Sie erst dann gemächlich weiter, wenn die Schutzhunde aufgehört haben zu bellen und Ihre Anwesenheit akzeptieren.

Im Winter geniessen die Herdenschutzhunde auch mal einen Spaziergang mit der Familie. Dabei stellen sie vom Arbeitsmodus bei den Schafen auf den Freizeitmodus um und verhalten sich sehr ruhig und zurückhaltend. Wer die Hunde direkt erleben möchte, kann sich gerne bei der Familie Morger melden.

Weitere Informationen sind unter www.herdenschutzschweiz.ch zu finden.

Textbeitrag des Amts für Landwirtschaft und Umwelt des Kantons Obwalden

 

Warntafeln
Die Gebiete in dem sich die Herdenschutzhunde aufhalten, werden auch auf dem Gemeindegebiet von Kerns mit entsprechenden Info-Tafeln angezeigt.

 

Herdenschutzhunde
Einer der Herdenschutzhunde der Familie Morger bei seiner Arbeit im Alp-Sommergebiet Fürenalp.

Zugehörige Objekte

Name
Herdenschutz - Hinweistafel (PDF, 6.16 MB) Download 0 Herdenschutz - Hinweistafel