Im März 2024 hat der Gemeinderat das Projekt bezüglich der Erweiterung des Entsorgungshofes und dem Neubau des Werkhofs im Bereich des jetzigen Standorts unterhalb des Gemeindehauses sistiert. Er hat sich zum Ziel gesetzt, andere Optionen wie die Weiterverwendung bestehender Räumlichkeiten Dritter oder im Rahmen der gestarteten Ortsplanungsrevision auch neue mögliche Standorte zu prüfen.
In der Zwischenzeit wurden mehrere Optionen beurteilt und Abklärungen getroffen. In einem nächsten Schritt soll nun der Standort im Bereich des Fussballplatzes Hinterflue vertieft geprüft werden. Die entsprechende Fläche von rund 0,5 Hektaren ist im Eigentum der Korporation Kerns und wird durch die Teilsame Dorf verwaltet. Der Fussballclub Kerns verfügt über ein grundbuchrechtlich gesichertes Nutzungsrecht. Für den sportlichen Betrieb des FC Kerns hat ein grosser Teil dieser Fläche (Allwetterplatz) eine untergeordnetere Bedeutung. Im Bereich Hinterflue verfügt auch die Schwingersektion Kerns über zwei Sommer-Trainingsplätze.
Gespräche aufgenommen
Die Gemeinde hat in diesen Tagen mit den Verantwortlichen der Korporation, der Teilsame Dorf, dem FC Kerns sowie der Schwingersektion Kerns das Gespräch aufgenommen. Es geht in einem ersten Schritt darum herauszufinden, ob und unter welchen Umständen die Realisierung eines Entsorgungshofes im Bereich Hinterflue für die genannten Organisationen und deren Stimmberechtigen in Frage kommen kann. «Der Gemeinderat hat die zentrale Lage und die Vermeidung von Kulturlandverlust überzeugt», erklärt Gemeinderat Elmar Stocker als Vorsteher des Departements Tiefbau & Umwelt und fügt an: «Natürlich sind wir uns jedoch auch der Herausforderungen dieses Standorts mit der Nähe und der Erschliessung zum Fussballspielfeld bewusst».
Der Weg bis zu einer allfälligen Realisierung des Entsorgungshofs im Bereich Hinterflue ist entsprechend noch weit. Es gilt viele Detailfragen zu klären und nach Lösungen zu suchen, welche für alle Beteiligten tragbar sind. «Dabei sind wir auf die Veränderungsbereitschaft zahlreicher Personen angewiesen», erklärt Elmar Stocker. Für die Gemeinde ist klar, dass die Strasse inklusive Brücke verbreitert und die Beleuchtung verbessert werden müsste. Auch der Verkehrsführung im Bereich der Entsorgungsstelle ist ein grosses Augenmerk zu schenken, um ein sicheres Nebeneinander zwischen den Entsorgenden und den weiteren Nutzenden der Hinterflue – insbesondere den Kindern – gerecht zu werden. Eine erste grobe Beurteilung hat gezeigt, dass dies auf der rund 0,5 Hektaren grossen Fläche möglich wäre. Es gilt jedoch auch weitere Punkte wie die Sicherstellung von genügend Parkplätzen, Lagerflächen oder eine Anschlusslösung für die Schwingersektion zu beachten.
Fokus auf den Entsorgungshof
Bevor die Gespräche mit den Beteiligten vertieft werden, ist als nächster Schritt vorgesehen, mit dem Bau- und Raumentwicklungsdepartement Obwalden die Realisierbarkeit eines Entsorgungshofes an dieser Stelle zu klären. Es geht dabei insbesondere um Waldabstands-und Rodungsfragen.
Wie der Gemeinderat nach der Sistierung des ursprünglichen Projekts mitteilte, wurde im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Suche nach einem neuen Standort auch der Standort der Feuerwehr in die Überlegungen einbezogen. Mit der Prüfung des Standorts Hinterflue liegt zurzeit der Fokus nun aber auf der Suche nach einer Lösung für den Entsorgungshof. Dies steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass ein gemeinsamer Standort von Entsorgungshof, Werkhof und Feuerwehr an der Verfügbarkeit der entsprechenden Fläche im Siedlungsgebiet scheitern dürfte. Könnte ein neuer Entsorgungsstandort gefunden werden, würde zudem der nötige Spielraum entstehen, um den Werkhof am jetzigen Standort auszubauen. Glücklicherweise erfüllen die jetzigen Räumlichkeiten der Feuerwehr unterhalb der Turnhalle Büchsmatt die aktuellen Anforderungen der Feuerwehr. Entsprechend besteht kein direkter Zugzwang. Optional kann jederzeit auch die Umsiedlung des Werkhofs und oder der Feuerwehr in allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt entstehende oder freiwerdende Industrie- oder Gewerberäumlichkeiten geprüft werden.
Suche nach Alternativen erweist sich als schwierig
Aus aktueller Sicht ist kein anderer Standort für die Entsorgungsstelle denkbar, da das Siedlungsgebiet oft direkt an Wohnquartiere grenzt oder der Kulturlandverlust als zu gross beurteilt wird. Der von vielen Einwohnerinnen und Einwohnern ins Spiel gebrachte Standort «Rossfang» kommt aus raumplanerischer Sicht nicht in Frage. Vertiefte Abklärungen mit dem Kanton haben dies ergeben. Das Gebiet «Rossfang» befindet sich ausserhalb des eigentlichen Siedlungsgebietes. Auch öffentliche Gebäude können nicht ausserhalb des Siedlungsgebietes realisiert werden. Die sich im Gebiet «Rossfang» befindenden Gebäulichkeiten der Kernser Edelpilze GmbH wurden gestützt auf das Bundesrecht in einer Spezial-Landwirtschaftszone erstellt.
Zugehörige Objekte
Name | |||
---|---|---|---|
Medienmitteilung - neuer Entsorgungshofstandort wird geprüft (PDF, 178.69 kB) | Download | 0 | Medienmitteilung - neuer Entsorgungshofstandort wird geprüft |